Jahresplanung mit Frust.

Es folgt eine E-Mail, die ich an Vertreter des Schulamtes, des TMBJS und des Landtages geschrieben habe. Im Anschluss folgen Auszüge aus den Antwort-E-Mails.

Sehr geehrte [Vertreter aus Schulamt, TMBJS und Landtag]*,

ich schreibe Ihnen, da Sie alle in diesem Jahr mit mir in Kontakt standen und über die Situation der Arbeitsverträge der Deutsch als Zweitsprache-LehrerInnen Bescheid wissen und ich hoffe, dass Sie die richtigen AnsprechpartnerInnen sind, um eine schnelle Lösung zu finden.

Mit dieser E-Mail möchte ich Ihnen kurz die Situation an meiner Schule schildern und Ihnen Lösungsvorschläge unterbreiten.

Gestern fand die erste Fachschaftssitzung der Fachschaft Deutsch als Zweitsprache statt, die von mir geleitet wird. Meine Kolleginnen konnten alle nur verständnislos mit dem Kopf schütteln, als wir die Jahresplanung besprachen und ich ihnen mitteilte, dass mein Arbeitsvertrag am 06.09.2017 endet, da er nur um einen Monat verlängert wurde. Dass ich derzeit nicht weiß, ob ich danach eine volle, eine 75% (wie derzeit) oder gar keine Stelle haben werde, ignorierten wir bestmöglich bei der Jahresplanung.

Ich sehe mich selbst als hochmotivierte und positiv denkende Lehrerin, die ihre Arbeit sehr gern macht. Derzeit ist das Beibehalten dieser positiven Grundeinstellung eine Herausforderung, wie Sie sich vielleicht vorstellen können. Insbesondere dann, wenn mir meine neueingestellte Grundschulkollegin erzählt, dass sie so schnell wie möglich verbeamtet werde und sie so kurzfristig nicht mal mehr einen Termin beim Jenaer Amtsarzt bekommen hätte. Auch dann, wenn mein LehrerInnen-Team mich nicht für die Klassenfahrt einplanen kann, die vom 04.-08.09.2017 stattfindet, da mein Arbeitsvertrag mitten in diesem Zeitraum endet. Ich bin Mitglied in Team 10 – also dem diesjährigen Abschlussjahrgang – und kümmere mich insbesondere um unsere IAP-SchülerInnen, die alle einen Migrationshintergrund haben und in diesem Jahr den QHS schaffen wollen.

Im Januar stellte ich einen Antrag bei Frau […] auf Gleichstellung meiner Hochschulabschlüsse. Mir wurden die Fächer Deutsch und Deutsch als Zweitsprache anerkannt. Theoretisch könnte ich also direkt mit dem Vorbereitungsdienst anfangen. Dies würde ich auch sehr gern tun. Im Februar schließt meine Arbeitskollegin […] den Studiengang „Drittfach DaZ“ mit dem zweiten Staatsexamen ab und könnte danach meine Mentorin für DaZ sein.

Ich bitte Sie hiermit inständig sich schnellstmöglich um eine Anschlusslösung zu bemühen. Ich möchte sehr gerne mein Referendariat machen und würde auch direkt damit anfangen, wenn dies den Prozess der Arbeitsvertragsverlängerung beschleunigen würde. Mit der derzeitigen Situation bin ich mehr als unzufrieden, da sie demotivierend ist und eine Jahresplanung für alle Beteiligten unmöglich macht.

[…]

*Alle Namen wurden in dieser E-Mail entfernt. In der Original-E-Mail stehen Namen statt der eckigen Klammern.

Nun folgen Auszüge aus den Antworten auf meine E-Mail, die mich doch wieder optimistisch stimmen.


Schulamt, 1. E-Mail:

Ihre E-Mail bezüglich einer unbefristeten Einstellung ist eingegangen. Vom Thür. Ministerium für Bildung, Jugend und Sport erhielt ich die Information, dass Sie zeitnah ein Information erhalten werden.

Schulamt, 2. E-Mail:

Frau […] hat mir Ihre E-Mail weitergeleitet und ich möchte Ihnen versichern, dass Sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten werden. Wie im Zusammenhang mit der Verlängerung Ihres befristeten Vertrages bereits dargelegt, sind noch einige formelle Fragen zu klären. Dies ist jetzt auf einem guten Weg.
Soweit Sie dies wünschen, können wir auch gerne zeitnah zu einem persönlichen Gespräch zusammen kommen.

E-Mail aus dem Abgeordnetenbüro von Astrid Rothe-Beinlich, MdL:

Wir haben ihre Mail zum Anlaß genommen, im Bildungsministerium nachzufragen. Eine Antwort liegt uns auch schon vor.
Demzufolge gab es wohl einige DaZ-Lehrerinnen und -Lehrer, für deren neue Verträge eine Ausnahmeregelung vom Hauptpersonalrat bestätigt werden musste. Dies soll aber heute [Anm.: 10.07.2017] erfolgt sein. Wenn das so ist, sollten sie in den nächsten Tagen Post vom Ministerium bekommen. Hoffentlich ist das so, ansonsten scheuen sie sich nicht, sich erneut zu melden.

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